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Hochwasser PR – Versprechen am Deich

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Fast drei Monate nach dem Hochwasser ist es Zeit ein paar Versprechen der Politik einmal zu überprüfen.

So gab es knapp einen Monat nach dem Höchststand der Elbe eine Pressemitteilung vom Landesentwicklungsminister Webel unter dem Titel
Überflutungskarten sind eine wichtige Grundlage, um die Schäden zu erfassen pdf.

Ich zitiere einmal aus der PM:

Per Knopfdruck hat Sachsen-Anhalts Landesentwicklungsminister Thomas Webel heute (08.07.) digitale Überflutungskarten im Internet freigeschaltet. „Auf die Satellitenaufnahmen, die das Ausmaß der Überflutungen in den Städten und Gemeinden zeigen, haben nun Kommunen, die Industrie- und Handelskammern sowie die Handwerkskammern des Landes Zugriff“ (…)

Heute haben wir den 29.08.2013 und in den direkt vom Hochwasser betroffenen Gemeinden Biederitz und Möser sind bislang keine weiteren Informationen zum „Onlineportal“ eingegangen (u.A. laut Aussagen vom Gemeindebürgermeister und vom Ordnungsamtsleiter).

Also Knapp 7 Wochen (50 Tage) nach der (angeblichen) Freischaltung ist es dem Bürger oder den Gemeinden nicht möglich diese Informationen einzusehen.

Webel betonte, dass die Krisenstäbe bereits im Vorfeld der Flut vom LVermGeo mit den Geobasisdaten ausgestattet worden seien, die für die Bewältigung einer Gefahrensituation nötig sind

Beim Hochwasser hatte der Kriesenstab in der Gemeinde Möser nur ausgedruckte A4 Seiten mit topografischen Material der Liegenschaften zur Verfügung. (siehe Cicero vom 19.07.2013)

Jetzt ist natürlich die Frage ob die Meldung vom Minister Webel nur eine PR-Aktion war oder nicht. Daher hab ich heute bei der Pressestelle einmal nachgefragt – auf die Antwort bin ich schonmal gespannt.

Mail vom 209.08.2013:

Sehr geehrte Damen und Herren,

in ihrer Pressemitteilung vom 08.07.2013 haben Sie die Freischaltung eines Onlineportales mit Geodaten u.A. für die betroffenen Gemeinden angekündigt. Ich möchte mich bei Ihnen über den aktuellen Stand erkundigen.

insbesondere

  • Welche Gemeinden haben Zugriff auf dieses Portal und seit wann?
  • Welche Kosten sind dafür beim Land und bei den Gemeinden angefallen für die Bereitstellung?
  • Welches Datenmaterial und in welcher Auflösung ist dort verfügbar?
  • Welche Gruppen haben einen Zugriff auf diese Daten?

Über eine Zeitnahe Antwort wäre ich sehr verbunden.
vielen Dank

Update Freitag 06.09.2013

Mitlerweile hat mich die Antwort des MLV per Email erreicht.

Sehr geehrter Herr Vorsprach,

auf Ihre Nachfrage bezüglich der durch das Landesamt für Vermessung und Geoinformation Sachsen-Anhalt in Zusammenarbeit mit dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft erarbeiteten Überflutungskarten möchte ich Ihnen folgendes mitteilen. Für die verspätete Antwort bitte ich um Verzeihung.

Im Rahmen einer Pressekonferenz am 08. Juli 2013 hat der Landesentwicklungsminister Thomas Webel den Dienst freigeschaltet, über welchen alle mit der Schadenserfassung und -regulierung befassten Stellen (u.a. Kommunen, Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern sowie Hilfsorganisationen) Zugriff auf die digitale Überflutungskarte erhalten haben. Der Minister betonte in der Pressekonferenz, dass der Dienst diesen Stellen kostenfrei zur Verfügung gestellt werde.

Grundlage für die Darstellung in der Überflutungsgebiete sind Satellitenfotos des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI), die vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft entsprechend ausgewertet und dem Landesamt für Vermessung und Geoinformation zur Einbindung in den entsprechenden Dienst zur Verfügung gestellt wurden. Die vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft abgeleiteten Überflutungsflächen werden dabei zusammen mit den im Landesamt für Vermessung und Geoinformation geführten Geobasisdaten dargestellt. Dabei werden die Topographischen Landeskartenwerke, Digitale Orthophotos sowie Daten des Liegenschaftskatasters verwendet.

Mit freundlichen Grüßen

Referent Aufgabenentwicklung für die Geoinormationsverwaltung
Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr

Soweweit so schlecht. Das MLV ist also genau auf eine meiner vier Fragen innerhalb von einer Woche eingegangen (Welche Gruppen Zugriff auf die Daten bekommen).

Es bleiben aber folgende interessanten Fragen unbeantwortet:

  • Welche Gemeinden haben Zugriff auf dieses Portal und seit wann?
  • Welche Kosten sind dafür beim Land und bei den Gemeinden angefallen für die Bereitstellung?
  • Welches Datenmaterial und in welcher Auflösung ist dort verfügbar?

Daher habe ich heute direkt wieder nachgefragt ob das MLV mir die drei oben genannten Fragen auch noch beantworten kann.

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